Meer, Berge und eine der tiefsten Schluchten Europas.
Hier hat es nicht nur Winnetou und Old Shatterhand gefallen, auch für mich gehört das Dorf an der Adria zu meinen absoluten Lieblingsplätzen.
Hier hat es nicht nur Winnetou und Old Shatterhand gefallen, auch für mich gehört das Dorf an der Adria zu meinen absoluten Lieblingsplätzen.
Die Bezeichnung Paklenica ist bewusst etwas weit gefasst und umschließt sowohl den Ort „Paklenica“ im Norden Dalmatiens als auch den Nationalpark „Paklenica“.
Der Nationalpark wurde bereits im Jahre 1949 gegründet und befindet sich 30 km nordöstlich der Stadt Zadar, inmitten des Velebit-Gebirgsmassives. Auch wenn man es nicht vermutet weisen die höchsten Gipfel des Gebirgszuges doch stattliche Höhen bis zu 1750m auf.
Bei Wanderungen nicht zu unterschätzen ist auch das schroffe und felsige Relief und die doch massiven Höhenunterschiede (man startet ja quasi immer auf Meereshöhe).
Paklenica gehört für mich definitiv zu meinen absoluten Favoriten in Europa. Doch warum zieht es mich immer wieder in diese Region? Ist es das gute Essen, die netten Leute oder doch die Natur. Ich glaube es ist ein Kombination aus allem. Denn kaum anderswo fühlt man sich so unbeschwert wie hier.
Mit seiner Lage direkt an der Adria ist der Ort selbstverständlich ein klassischer Urlaubsort wie es diverse in Kroatien gibt. Doch da der Ort auch Verwaltungssitz des Nationalparks ist, blieb er so gut wie verschont von diversen Bausünden oder Bettenburgen wie man es sonst so kennt.
Lediglich ein größeres Hotel weißt der Ort mit seinen 1.100 Einwohnern auf und ist somit auch in der Hauptsaison noch eine Reise wert.
Generell ist hier der Campingplatz die bevorzugte Übernachtungsmöglichkeit und davon gibt es auch ein paar.
Mein Tipp:
Der Camping „Nationalpark“ ist für mich einfach der Campingplatz der Region. Er liegt direkt an der Adria und garantiert unglaubliche Sonnenuntergänge. Zudem kann man hier vom Luxuscamper bis zum Kletterfreak jeden treffen und das auch noch unschlagbar günstig.
Jeder der schon einmal in Kroatien war,weiß, dass das Essen schmeckt. Zumindest wenn man Fleisch oder zumindest Fisch mag. Vegetarisch ist nicht gerade ein Steckenpferd der kroatischen Küche, aber was nicht ist kann ja noch werden.
Grundsätzlich isst man in Paklenica gut und auch recht günstig. Natürlich ziehen die Urlauberströme auch einen Preisanstieg nach sich, aber noch hält dieser sich in Grenzen.
Mein Tipp:
Dinkos Restaurant. Direkt an der Abzweigung zum Nationalpark gelegen ist dieses Restaurant mehr Legende als Speiselokal. Der Chef selbst ist ein Unikat und serviert den besten Fisch der Region. Grundsätzlich gibt es keine Speisekarte, außer man fragt ausdrücklich danach. Sonst gibt es die Frage „Fisch, Fleisch“?
Serviert wird was an Fisch gerade verfügbar ist und das in großen Mengen. Weiters kann man sich hier über Kletterrouten (Der Sohn ist einer der besten Kletterer der Gegend) informieren, Kaffee trinken oder auch mal Geld wechseln. Quasi ein All-in-one Laden.
Die Schlucht „Velika Paklenica“ ist zu Recht für ihre unglaubliche Vielfalt an Kletterrouten in allen Schwierigkeitsgraden bekannt.
Doch wenn wir hier von Kletterrouten sprechen so hebt sich Paklenica doch deutlich von normalen Sportklettergebieten ab. Denn hier gibt es die Möglichkeit sich ohne großes Risiko dem alpinen Klettern zu nähern. Auf unzähligen Routen kann man bestens gesichert seine ersten Mehrseillängen absolvieren und sich so immer weiter in diesem Teilbereich des Klettern verbessern.
Das Kletterpotenzial ist hier nahezu unendlich und neben Klassikern wie Velebitaski (6a+, 350m) oder Mosoravski (5c+, 300m) findet man auch richtig schwere Sportkletterrouten im 9ten Schwierigkeitsgrad. Besonderheit des ganzen Areals ist es, dass es auch vom Nationalpark gewartet wird und die Absicherungen somit immer auf höchstem Standard gehalten werden. Auch einen Kiosk samt Klettershop gibt es direkt an den Wänden.
Die Schlucht von Paklenica bietet auf einer Wegstrecke von 5km (1std) um die 400 Kletterrouten in allen Schwierigkeiten. Sportkletterrouten befindet sich in der „Klanci“ direkt am Weg in die Schlucht und werden von diversen Mehrseillängenrouten beidseitig der Schlucht ergänzt.
Am Ende der Schlucht wartet der imposante Gipfel des „Anica Kuk“, mit seinen bis zu 400m hohen Steilwänden und Klassikerrouten.
Mein Tipp:
Unbedingt das Buch „Kletterführer Paklenica“ von Boris Cujic anschaffen. Mit diesem habt ihr dann ein Allzeitwerk und euch wird nie wieder langweilig.
Was die Routen angeht so würde ich alle Routen am Anica „Stup“ empfehlen. Hier findet ihr die coolsten Wasserrinnen des ganzen Tales.
Auch gibt es in der Gegend noch ein zweites Klettergebiet inklusive Klettersteig. Leider kenne ich keine Topo zu den Routen, doch lohnt sich ein Ausflug schon rein wegen der Aussicht. Der Klettersteig verfügt über vier Seilbrücken und ist mit Schwierigkeit „D“ bewertet.
Hier die Anfahrtsbeschreibung:
„Im Ort verläuft die Straße nach dem großen Hotel direkt am Meer (Strandpromenade), gleich danach rechts in Richtung „Mirila“ abzweigen und auf der Asphaltstraße sehr weit den Berg hinauf. Kurz bevor die Asphaltstraße endet sieht man links Felstürme – man sieht auch eine Seilbrücke – unterhalb der Felstürme auf einem Grasparkplatz parken“.
Wem das Klettern dann doch etwas zu extrem erscheint der wird auch auf Schusters Rappen glücklich. Das Velebitmassiv bietet eine unglaublich hohe Dichte an Wanderwegen und Pfaden welche sich perfekt zu Mehrtagestouren oder abenteuerlichen Tagestouren zusammensetzen lassen.
Auch ein Traillaufevent findet in dieser Region Jahr für Jahr statt. Der „Paklenicatrail“.
Mein Tipp:
Für mich gehört vor allem der Weg auf den „Anica Kuk“ zu den schönsten Touren der Region. Für diesen folgt man einfach den Beschilderungen schluchteinwärts bis vom Weg ein markierter Pfad in Richtung Anica abzweigt. Die Tour ist zwar nicht ganz ohne aber auf jeden Fall ein Pflichtprogramm für jeden Besucher und der Ausflug wird mit einem unglaublichen Ausblick belohnt.
Der selbe Gipfel, nur durch 30 Jahre getrennt (rechte Seite mein Dad in den 80er).
Nicht vergessen:
Paklenica verfügt noch über einen zweite Schlucht welche kaum weniger imposant erscheint. Die „Mala Paklenica“ verläuft parallel zu großen Schwester nur ca. 3 km südlicher. Auch sie ist einen Besuch wert und ist vor Ort sehr einfach zu finden.
Als Wanderung würde ich die Überschreitung vorschlagen. Diese verbindet beide miteinander und zeigt auch noch einen Teil des Hinterlandes.
Dafür beim Nationalpark parken, durch die Velika bis es wieder flach wird und dann den Schildern Richtung Mala folgen. Das ist jedoch eine echte Ganztagestour. Ich würde unbedingt 5 Stunden einplanen und es gibt am Weg keine Versorgungsmöglichkeiten. Also Wasser nicht vergessen.
Am Ende wird man mit einer der schönsten Wanderungen überhaupt belohnt.
3. Januar 2020
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