Das Anagagebirge ist ein Nationalpark im äußersten Nordwesten der Insel.
Wer sich einmal im Internet schlau macht, wird im Bezug auf Wandern/ Bergsteigen vor Ort vor allem Berichte aus dem Gebiets des „Teide“ finden. Zu recht!
Mit über 3700m ist er natürlich der imposanteste Gipfel der ganzen Kanaren und auch seine Besteigung hat hochalpinen Charakter. Wenngleich Schnee eher Mangelware ist. Doch dieser Beitrag dreht sich um ein ganz anderes Gebirge der Insel, fernab der 3000er.
„Wandern wie im Regenwald“
Das Gebirge befindet sich im äußersten Nordosten der Insel und hebt sich auf Grund seiner Vegetation deutlich von den beiden anderen Gebirgszügen (Teno, Teide) ab. Doch warum?
Wenn man es sich die Ausdehnung des Gebirgszuges ansieht reden wir hier eher von einem Zwerg. Gerade einmal 20km Länge und 10km Breite weißt es auf und dennoch ist es ein aus meiner Sicht eigenständiges Wandergebiet welches es zu beschreiben gilt.
„Die Besonderheit hier ist die immergrüne, urwaldähnliche Vegetation“.
Im Süden der Insel trifft man auf trockenes, heißes Klima in welchem man Regen eher vergeblich sucht. Ganz anders der Norden. Hier regnen sich die feuchten, vom Atlantik kommenden Passatwolken immer wieder ab und schaffen eine blickdichte, grüne Vegetation wie man es aus Indianer Jones Filmen kennt.
Doch wenn man sich nun dem Anagagebirge nähert verdoppelt sich der Bewuchs noch einmal und man steht wahrlich in mitten eines Regenwaldes. Schuld daran der ursprüngliche Bewuchs mit Lorbeergewächsen welche die Feuchtigkeit aus den Wolken „waschen“ und damit ein eigenen Mikroklima schaffen.
Flechten, Lianen und andere exotische Pflanzen sind hier keine Besonderheit sondern absolut normal. Nirgendwo abseits des Amazonas trifft man auf eine so satte Vegetation.