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Wandern im Anagagebirge

Wandern geht man in Tirol, Bergsteigen in Zermatt oder wenn schon ausgefallen dann der Annapurnatrail? Falsch, hier geht es um Wandern im Anagagebiirge, nix mit Annapurna :-).

Wenn man an Wandern oder Bergsteigen denk kommt einem bestimmt nicht als erstes die größte Insel der Kanaren in den Sinn. Hier ist wohl eher der Atlantik, Sommer, Sonne, Sonnenschein und deutsche Langzeiturlauber die Sieger im Kopfkino- so true.

Aber weit gefehlt. Die Insel verfügt über jede Menge Möglichkeiten abseits der gewöhnlichen Touristenströme ein Bergabenteuer zu erleben was sich auf keinen Fall vor den europäischen Möglichkeiten verstecken muss.

Die Frage ist nur was man sucht.

Das Anagagebirge ist ein Nationalpark im äußersten Nordwesten der Insel.

Wer sich einmal im Internet schlau macht, wird im Bezug auf Wandern/ Bergsteigen vor Ort vor allem Berichte aus dem Gebiets des „Teide“ finden. Zu recht!

Mit über 3700m ist er natürlich der imposanteste Gipfel der ganzen Kanaren und auch seine Besteigung hat hochalpinen Charakter. Wenngleich Schnee eher Mangelware ist. Doch dieser Beitrag dreht sich um ein ganz anderes Gebirge der Insel, fernab der 3000er.

„Wandern wie im Regenwald“

Das Gebirge befindet sich im äußersten Nordosten der Insel und hebt sich auf Grund seiner Vegetation deutlich von den beiden anderen Gebirgszügen (Teno, Teide) ab. Doch warum?

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Wandern im Anaga. 

Wenn man es sich die Ausdehnung des Gebirgszuges ansieht reden wir hier eher von einem Zwerg. Gerade einmal 20km Länge und 10km Breite weißt es auf und dennoch ist es ein aus meiner Sicht eigenständiges Wandergebiet welches es zu beschreiben gilt.

„Die Besonderheit hier ist die immergrüne, urwaldähnliche Vegetation“.

Im Süden der Insel trifft man auf trockenes, heißes Klima in welchem man Regen eher vergeblich sucht. Ganz anders der Norden. Hier regnen sich die feuchten, vom Atlantik kommenden Passatwolken immer wieder ab und schaffen eine blickdichte, grüne Vegetation wie man es aus Indianer Jones Filmen kennt.

Doch wenn man sich nun dem Anagagebirge nähert verdoppelt sich der Bewuchs noch einmal und man steht wahrlich in mitten eines Regenwaldes. Schuld daran der ursprüngliche Bewuchs mit Lorbeergewächsen welche die Feuchtigkeit aus den Wolken „waschen“ und damit ein eigenen Mikroklima schaffen.

Flechten, Lianen und andere exotische Pflanzen sind hier keine Besonderheit sondern absolut normal. Nirgendwo abseits des Amazonas trifft man auf eine so satte Vegetation.

Meine Favoriten

1. Punta del Hidalgo

Grandiose Rundtour durch bizarre Felslandschaften, vorbei an einer Höhlensiedlung und hoch zu einem der schönsten Aussichtspunkte des Anagagebirges.

Kaum eine Tour im Anagagebirge ist beliebter als diese und das zurecht. Auf knapp 15 Kilometer Wegstrecke erwandert man alles was das Gebirge zu bieten hat. Schöne Felslandschaften und grüne Lorbeerwälder und grandiose Aussichtsplätze. Im wesentlichen folgt der Weg ab immer den Tafeln Richtung „Chimanada“. Dies ist die Bezeichnung für das in den Felsen gehauenen Dorf, was sich ca. bei der hälfte unserer Wegstrecke befindet.

Wer lieber Literatur als Online Kartenmaterial nutzt „Rother Wanderführer Teneriffa“

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2. Von der Casa Forestal nach Roque de la Bodegas

Diese Wanderung sollte kaum Wünsche offen lassen. Grüne Wälder, steile Anstiege, spektakuläre Abstiege und zur Halbzeit ein traumhafter Strand.

Wir starten unsere Wanderung am Anaga – Hauptkamm, bei der ehemaligen Casa Forestal. Heute ist es eher ein beliebter Startpunkt für diverse Wanderungen, aber lässt sich einfach auf Maps finden :-).

Der von uns nun eingeschlagene Weg bewegt sich großteils entlang des Anagagebirgkamms in Richtung Osten und anschließend Richtung Meer. Wir erwandern die komplette Palette an klimatischen Besonderheiten der Insel. Von tropischen Regenwäldern über Gebirgszonen bis hin zum Meer. Von dort wieder steil bergan zum Ausgangspunkt.

 

Wer lieber Literatur als Online Kartenmaterial nutzt „Rother Wanderführer Teneriffa“

3. Große Faro de Anaga Runde

Grandiose Wanderung an die äußerste Ostspitze der Insel.

Der heute Startpunkt findet sich im Osten der Insel. Genauer gesagt bei Chamorga, einer kleinen Siedlung inmitten des Anagagebirges. Hier gibt es auch die letzte Bar für eine längere Zeit.

Wir wandern von hier  auf dem Wanderweg TF6 in Richtung Norden und schwenken bei erster Möglichkeit auf den TF5 um. Von hier aus immer Richtung El Darguillo und gegen Osten. Am besten haltet ihr euch an das GPS dann kann kaum was passieren.

Die Wanderung für nach ca. 3 Stunden zu einem wunderschönen entlegenen Strand. Also wer gerne einsam badet, die Badesachen nicht vergessen. Obwohl der Rucksack nicht zu schwer werden sollte, sind wir doch mindestens 6 Stunden auf den Füßen.

 

Wer lieber Literatur als Online Kartenmaterial nutzt „Rother Wanderführer Teneriffa“

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