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Alex Payer

Das Stilfserjoch, Europas schönste Passstraße.

Wenn man Bergstraßen mag wird man das Stilfserjoch lieben.

Es gibt steilere, längere und sogar einen höheren Hochgebirgspass in Europa aber auf keinen Fall gibt es einen schöneren.

Das Stilfserjoch, Europas schönste Passstraße.

Seit mich das Snowboarden das erste Mal auf diesen 2757 Meter hohen Passübergang geführt hat übt das „Stelvio“ auf mich eine ungeheure Faszination aus. Der Ausblick auf den Ortler und seine Gletscher lassen einen immer wieder auf’s neue demütig zurück and keine Laufrunde kann schönere Ausblicke bieten als von der Dreisprachenspitze auf den Piz Cotschen (3026 m).

Unter Rennradfahrern und Mountainbiker ist das Joch seit jeher ein absolutes „Muss“. Egal ob auf dem legendären Goldseetrail oder über die mehr als 40 Kehren zum Pass. Für jeden ist auf dem Pass etwas dabei.

Wie bereits erwähnt zieht mich eher der Wintersport hierher. Während in normalen Regionen noch Sommer, Sonne und Sonnenschein die Oberhand behalten findet man am Stilfserjoch bereits mit die besten Trainingsbedingungen Europas vor. Nicht unwichtig, wenn man mit dem Sport seine Brötchen verdient.

Stilfserjoch mit dem Camper

Über die Jahre hinweg werde ich knapp 100 Nächte in diversen Hotels und Unterkünften am Pass zugebracht haben. Klingt nach einer sehr intakten Infrastruktur, aber wieviele der vorhandenen Hotels eigentlich noch betrieben werden lässt sich nur sehr schwer sagen.

Die Bausünden haben leider auch vor diesem Ort nicht halt gemacht aber auch das gehört zum Charme des Passes.

Italien lässt grüßen.

Da ich/wir nach all den Jahren in Hotels und Pensionen auch mal was Neues erleben wollten haben wir uns im Herbst 2022 dazu entschlossen den doch sehr kilometerintensiven Wintersportlerherbst etwas entspannter zu gestalten und haben uns mit einem Hymer Tramp-S 585 auf den Weg gemacht.

Soviel sei verraten, wir haben das Joch mal sehr intensiv auf seine Campingtauglichkeit getestet.

Anreise

Insgesamt lässt sich das Stilfserjoch von drei Seiten erreichen:

  1. Prad am Stilfserjoch
  2. Val Müstair
  3. Bormio

Wie bereits erwähnt handelt es sich hier um Passstraßen der Kategorie „Nicht ohne“! Das heißt man sollte sein Gefährt schon im Griff haben und auf keinen Fall die engen Kurven unterschätzen. Ganz allgemein würde ich empfehlen, die Auffahrtsvariante 2 zu nehmen. Diese lässt sich auch mit einem 8 Meter Fahrzeug  ohne größere Probleme befahren und bietet dabei sogar noch einen echten Fahrkomfort.

Wer es gerne etwas sportlicher möchte kann die legendären Kehren von Prad in Angriff nehmen. Mit unserem ca. 7 Meter langen Tramp-S war das noch absolut möglich, erfordert aber doch einiges an Voraussicht.

Denn diese Straße ist doch sehr stark frequentiert (Biker, Radler, Autofreaks) und somit an manchen Stellen zu eng, um passiert zu werden. Deswegen, der frühe Vogel fängt den Wurm und schont die Nerven.

Variante 3 ist vor allem den Thermenliebhabern vorbehalten denn Bormio bietet ein paar der schönsten Badeanstalten Europas.

Park 4 Night

Was die Parkmöglichkeiten angeht so bieten sich am Stilfserjoch je nach Witterung und Jahreszeit einige Optionen.

Vor allem der Parkplatz bei Kehre 1 (von oben) in Richtung Prad sucht seinesgleichen. Nirgends ist der Sonnenaufgang spektakulärer und der Ausblick besser. Standort findet ihr in der Google Maps Karte.

Sollte sich jedoch das Wetter eher winterlich präsentieren empfehle ich einen Stellplatz auf der Westseite des Jochs. Hierfür einfach über den Pass in Richtung Umbrail und nach ca. 100m (Bild) über den Fussballplatz zu den beiden kleinen Seen.

Hier steht man deutlich windgeschützter und dadurch auch etwas wärmer.

Anforderungen an den Camper

Die Anforderungen unterscheiden sich natürlich stark von der Jahreszeit in welcher man das Stilfserjoch besucht, aber generell gilt, dass man schon auf alles vorbereitet sein sollte.

Temperaturen unter 0 Grad sind keine Seltenheit und können auch schon mal im Juni oder Juli vorkommen. Die Straße wird im Normalfall immer mit Anfang Mai freigegeben und vom Schnee befreit. Das bedeutet, dass man auch zu dieser Zeit noch mit dem ein oder anderen Schneefeld rechnen muss. Kommt selten vor, aber der Winterreifen hat schon dem ein oder anderen Camper vor Schlimmeren bewahrt.

Wie bereits erwähnt sind wir mit unserem Hymer Tramp-S 585 mehr als komfortabel unterwegs gewesen. Da es vor Ort keine Wasser Ver-/Entsorgung gibt sollte man unbedingt darauf achten das man gut gerüstet anreist.

Unsere 110 Liter Frischwasser waren für die vier Nächte vollkommen ausreichend und bei der 35mm Hymer Isolierung war auch der Heizungsbetrieb sogar im September mehr als überschaubar.

Anforderungen an den Camper

Solltet ihr genug vom Pass haben so lässt sich vor allem in Bormio eine geniale Zeit verbringen.

Die Gegend ist berühmt für ihre heißen Quellen und hat sich in den letzten Jahren zu einem wahren Mountainbikeparadies entwickelt.

Nähere Infos findet ihr hier.

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